
Die Ausbildung zum Vigneron absolvierte Valentin in Beaune im Herzen von Burgund, wo er der Einzige unter seinen Mitschülern war, der weder aus der Region stammte noch ein Weingut in Familienbesitz hatte. Vom Burgund aus gesehen ist Grenoble weit weg, ringsum von Bergen umgeben und eher bekannt für die Skipisten als für die Rebflächen.
Seine ersten Erfahrungen durfte er auf einem Familienweingut, der «Domaine Huber-Verdereau», in Volnay sammeln, welches sich die Biodynamie seit 1994 auf die Fahne geschrieben hat. Dort lernte er die Reben auf eine andere Art und Weise zu betrachten und die umliegenden Pflanzen als Helfer im Rebberg zu schätzen. An diesem Ort erkannte er auch den Reichtum von ausgelassenen Festen und Freundschaft sowie den kompromisslosen Zusammenhalt innerhalb der Winzerfamilie. Wein verbindet zutiefst.
Die Ausbildung als Vigneron abgeschlossen, begann er sogleich den Bachelor für Weinverkauf an der Universität Dijon und arbeitete berufsbegleitend im renommierten Weinhandel von «Duvernay» nahe der Grenze der Schweiz. Dort eröffnete sich sein Horizont für neue Weine aus anderen Ländern und es verfeinerte sich sein Geschmackssinn durch die zahlreichen Degustationen erstklassiger Weine.
Nach und nach ergriff ihn die Abenteuerlust und die Sehnsucht wieder selbst im Rebberg zu stehen. Somit reiste er insgesamt 2 Jahre nach Amerika und Neuseeland, um andere Methoden und Kulturen rund um den Wein kennenzulernen. Beide Reisen waren geprägt vom Pinot Noir, welcher ihm im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen ist.
Zurück im wohlbekannten Umfeld begann eine wichtige Periode seiner beruflichen Karriere. Er bekam die Gelegenheit als Chef de Culture auf einem der bedeutendsten Weingütern im Burgund- der Domaine Bizot in Vosne-Romanée- zu arbeiten. In dieser Zeit erkannte er, wie die gezielte Reduktion der Hilfsmittel und die bewusst eingesetzte Handarbeit, entscheidende Schritte hin zur Qualität beitragen können. Seine bisherigen Techniken wurden komplett auf den Kopf gestellt und die grundlegendsten Kriterien hinterfragt. Er lernte eine völlig neue Herangehensweise kennen in der die leidenschaftliche Pflege der Reben, die minimalinterventionistische Weinproduktion und die moderne Verkaufsstrategie sich zu einer ganzheitlichen Philosophie vereinen.
Nach drei Jahren des scheinbaren Neuerlernens seines Berufes, führte der Weg in die Schweiz, wo sich alle Teile zusammenfügten. Mit seiner Lebenspartnerin Linn und ihrem Bruder Björn konnte er im Frühling 2022 einen Hektar grossen Rebhang in Knonau ZH übernehmen, wo das Abenteuer der Domaine Guichard seinen Anfang findet.
